Können Sie uns kurz die Hintergründe für diese Neugestaltung der Arbeitsabläufe im Hinblick auf die Qualitätsprüfung erläutern?
Ursprünglich gab es zwei Überlegungen dazu. Zum einen die Verantwortlichkeit der Prüfung demjenigen Mitarbeiter zuzuordnen, der das Produkt herstellt und nicht erst die Prüfung in die Verantwortung des nächsten Prozessschrittes zu geben. Das war Überlegung eins. Zum anderen von dem derzeitigen Prüfmodell mit diesen vielen Messmitteln wegzukommen, weil diese viel zu aufwendig gehandhabt werden mussten. Dies waren die zwei Überlegungen, die zu einer Neuorganisation der Prozessabfolge führten. Jetzt prüft derjenige, der der Lieferant ist, in dem Fall der Zuschnitt oder Zuschneider, seine eigene Arbeit. Der Zuschneider dokumentiert seine Tätigkeit, schreibt die Messung auf und der Bereichsleiter bzw. der schichtverantwortliche Vorarbeiter prüft gegen. Das ist der sogenannte Kreuzcheck. Erst wenn zwei Unterschriften auf dem Zettel sind, darf das Produkt weitergegeben werden an den Pressebediener. Der Pressenbediener nimmt die Profile nur zur Weiterverarbeitung, wenn zwei Unterschriften auf dem Zettel sind. Das spart nicht nur Zeit, sondern auch Platz in der Halle. Ein separater Prüfplatz ist nicht mehr nötig.
Wie wurde diese Veränderung und die damit verbundene Arbeitsbereicherung geplant und kommuniziert?
Es gibt ein KVP Team (KVP = Kontinuierlicher Verbesserungsprozess) in welchem die Vorarbeiter und Meister beteiligt sind. Wir haben darüber gesprochen, wie das Projekt in der Umsetzung aussehen kann. Gemeinsam wurde ein Konzept erarbeitet, welches anschließend in einer Arbeitsanweisung hinterlegt wurde. Anhand der Arbeitsanweisung wurden die Mitarbeiter geschult.