Das Ziel der Methode "Systemisches Konsensieren" ist es, Partizipation und kollaboratives Miteinander zu fördern, um gemeinsam tragfähige Entscheidungen mit hoher Umsetzungsakzeptanz zu treffen. Selbst in komplexen Situationen wird angestrebt, die Handlungsfähigkeit zu erhalten, indem ein Entscheidungsvorschlag herausarbeitet wird, der in der Entscheidungsgruppe die größte Akzeptanz findet.
Anwendungsvoraussetzungen
- Wissen über Ablauf des Prinzips.
- Kooperative Haltung einer Gruppe.
- Akzeptanz anderer Meinungen und deren Wirkung.
- Sensibilität der Beteiligten gegenüber Widerständen in einer Entscheidungssituation.
- Neutrale Moderation, die das Verfahren leitet.
Wesentliche Schritte
Schritt 1: Problembeschreibung und Entscheidungsbedarf
- Problem beschreiben.
- Informationen sammeln, die das Problem charakterisieren.
- Anforderungen an eine gute Lösung erarbeiten.
- Entscheidungsbedarf als Frage formulieren.
Schritt 2: Ausarbeitung von Entscheidungsalternativen
- Alternativen generieren und sammeln.
- Für jede Alternative Ermittlung der Ausprägungen der Anforderungen an eine gute Lösung (aus Schritt 1).
Schritt 3: Widerstandswerte ermitteln und Meinungsbild visualisieren
- Abfragen der Widerstände jedes Mitarbeitenden zu den einzelnen Entscheidungsalternativen (0 = kein Widerstand; 10 = maximaler Widerstand).
Varianten: offene oder anonyme Widerstandsabfrage. - Zusammenfassung der Einzelwerte und Visualisierung des Gesamtbilds.
- Während des Verfahrens können durch den Diskurs auch neue Entscheidungsvorschläge entstehen.
Schritt 4: Entscheidung zum weiteren Vorgehen
- Wahl der Entscheidungsalternative, die von der Gruppe mit den geringsten Widerstandswerten belegt wurde.
- Alternativ: Beschluss neue Alternativen zu suchen.
Kennzahlen zur Erfolgsmessung
- Anzahl der Entscheidungsvarianten.
- Widerstandswerte jedes Teilnehmenden zu jeder Entscheidungsvariante.
- Differenzwerte zwischen den Entscheidungsvarianten.
- Anzahl der von der Entscheidung betroffenen Mitarbeitenden.
- Zeit, die für eine Entscheidung benötigt wird.
- Zufriedenheit der von der Entscheidung betroffenen Mitarbeitenden.
- Notwendigkeit zum Nachsteuern einer getroffenen Entscheidung.
Mögliche Herausforderungen
- Bei erstmaligem Anwenden kann im Laufe des Verfahrens eine Irritation zur Fokussierung auf den Widerstand auftreten, da oft eine Konditionierung zu Mehrheitsentscheidungen verankert ist
- Unzufriedenheit Einzelner, dass nicht deren Wunschoption gewählt wurde.
- Trotz der Transparenz über den Ablauf des Verfahrens kann es passieren, dass die Entscheidung nicht von allen getragen wird.
Das Systemische Konsensieren eignet sich besonders gut, wenn viele Akteure bei der Entscheidungsfindung mitwirken. Über ein simples aber strukturiertes Verfahren gelangt man schnell zu einer guten Lösung
Katharina Hellmann , Organisationsentwicklung
Weiterführende Links & Informationen
- Was ist Systemisches Konsensieren? Definition, Vor- & Nachteile & Tipps https://www.youtube....
- Das Systemische Konsensieren - Überblick, Beispiel, Tipps & Tricks https://www.youtube....
- Definition, Beispiel und Vorgehen des Systemischen Konsensierens https://www.projektm...
- Das Prinzip und das Vorgehen des Systemischen Konsensierens https://sk-prinzip.e...
- Werkzeugkiste: Gruppenentscheidungsverfahren für Teams Gruppenentscheidungsverfahren für Teams https://www.schulen-...