Warum haben sie Sich für die Einführung der 4-Tage-Woche entschieden und was ist Ihrer Meinung nach essentiell für eine erfolgreiche Umsetzung?
Wir haben uns für die 4-Tage-Woche entschieden, weil wir gehört haben, dass sie gut funktionieren soll. Da wir bereits andere moderne Arbeitsmethoden geprüft hatten, dachten wir: Wenn es wirklich funktioniert, warum nicht ausprobieren? Die Einführung eines neuen Arbeitszeitmodells erfordert eine umfassende Vorbereitung und sollte als Höhepunkt einer kulturellen Transformation betrachtet werden. Es geht nicht nur darum, die Arbeitszeit zu reduzieren, sondern auch die Prozesse zu optimieren, die Mitarbeitenden einzubeziehen, Befürchtungen zu adressieren und Lösungen zu entwickeln, wenn Probleme auftreten.
Wie sieht das Ergebnis aus? Entspricht es den Erwartungen der Geschäftsführung und welche Veränderungen haben Sie festgestellt?
Im Großen und Ganzen ja. Das Modell funktioniert besser als erwartet, auch wenn wir mit mehr Bewerbungen gerechnet hatten. Dennoch hat sich gezeigt, dass die 4-Tage-Woche mit einigen Anpassungen gut für uns funktioniert. Die Kommunikation hat sich verbessert, da man sich besser abstimmen muss. Das allgemeine Arbeitsklima ist entspannter geworden, und die Ruhe an den Tagen, an denen nicht alle Team-Mitglieder da sind, hat sich positiv auf die Arbeit ausgewirkt. Insgesamt hat es das Team mehr zusammengeschweißt, da diese besondere Arbeitszeitregelung das Unternehmen einzigartig macht.
Wie handhaben Sie die Regelungen für Azubis und Teilzeitkräfte sowie Überstunden?
Auszubildende und Teilzeitkräfte arbeiten ebenfalls 15 Prozent weniger, genau wie die Vollzeitkräfte. Bei Berufsschule oder Fortbildung an freien Tagen müssen Azubis diese dennoch absolvieren, ohne einen Ausgleich an einem anderen Tag zu erhalten. Planmäßige Überstunden, z.B. wegen Montageeinsätzen, werden möglichst durch Freizeitausgleich kompensiert. Bei dauerhaft anfallenden Überstunden analysieren wir die Aufgabenverteilung und Arbeitsweise, um die Ursachen zu verstehen und die Arbeitsbelastung langfristig zu reduzieren.