Führungskommunikation in neuen Arbeitswelten
Welche Rolle spielt Führungskommunikation bei der Gestaltung neuer Arbeitswelten und wie unterscheidet sie sich von traditionellen Führungsansätzen?
Führungskommunikation spielt eine zentrale Rolle bei der Gestaltung neuer Arbeitswelten, die sich zunehmend durch Unsicherheit, Tempo, Flexibilität, Digitalisierung, Remote-Arbeit und agile Arbeitsmethoden auszeichnen. Sie unterscheidet sich von formalisierten Top-Down Steuerungsansätzen im Wesentlichen durch ihre Wechselseitigkeit. In den neuen Arbeitswelten ist Führungskommunikation weniger hierarchisch und autoritär, sondern vielmehr auf Dialog, Vernetzung und Unterstützung ausgelegt. Tradierte Kommunikation ist daher oft zu starr und zu formalisiert, um den Herausforderungen zeitnah und angemessen zu begegnen.
Welche Kompetenzen müssen Führungskräfte entwickeln, um in neuen Arbeitswelten erfolgreich zu kommunizieren und zu führen?
Hinsichtlich der o.g. Herausforderungen braucht es Transparenz und Offenheit, eine partizipative Kommunikationskultur, Flexibilität und Anpassungsfähigkeit auf beiden Seiten des Schreibtischs oder der Fertigung, Feedbackkultur und kontinuierliche Lernbereitschaft, frageorientierte Vorgehensweisen und digitale Kommunikationskompetenzen. Die Nutzung digitaler Tools für Kommunikation, wie Videokonferenzen, Chats und kollaborative Plattformen, ist essenziell. Führungskräfte müssen diese Tools souverän beherrschen und effektiv einsetzen, um ein Gefühl von Nähe und Teamzusammenhalt zu fördern, Mitarbeiter aktiv einzubinden und zu motivieren.
Kommunikationsprozesse in neuen Arbeitswelten
Welche Herausforderungen ergeben sich für interne Kommunikationsprozesse, wenn Mitarbeiter nicht mehr an einem Ort zusammenarbeiten?
Wenn Mitarbeiter nicht mehr an einem Ort zusammenarbeiten, wie es heutzutage in hybriden oder vollständig remote arbeitenden Teams oft der Fall ist, ergeben sich auch neue Herausforderungen für die internen Kommunikationsprozesse, die sowohl die technische Umsetzung als auch die zwischenmenschlichen und kulturellen Aspekte der Kommunikation betreffen. Insbesondere im Rahmen der rapiden Veränderung während der Pandemie zeigten sich Kommunikationslücken, taten sich Informationssilos auf. Viele Unternehmen stellten fest, welchen Stellenwert informelle Kommunikationsprozesse haben, wie sie im Türrahmen, auf dem Flur, am Kaffeeautomaten, beim Frühstück oder an der Maschine stattfinden. Es wurde deutlich, wie wichtig diese für den Austausch von Ideen, den Aufbau sozialer Bindungen und das Lösen kleinerer Probleme sind. Fehlen diese ungezwungenen Kommunikationsmomente, kann das die Teamdynamik und den Informationsaustausch negativ beeinflussen.
Wie können Unternehmen sicherstellen, dass wichtige Informationen und Entscheidungen auch bei verteilter Arbeit effektiv kommuniziert werden?
Mitarbeiter verwenden oft verschiedene Kommunikationsplattformen. Zudem führen technische Probleme wie Verbindungsabbrüche oder unterschiedliche technische Kompetenzniveaus zu Schwierigkeiten bei der Informationsübertragung. Neben den o.g. Herausforderungen müssen also in erster Linie technische Herausforderungen bewältigt werden, um der Fragmentierung von Tools entgegenzuwirken, die unterschiedlichen Informationsbedürfnisse angemessen zu erfüllen und informelle, wechselseitige Kommunikationsmomente zu ermöglichen. Regelmäßige Check-ins, virtuelle Kaffeepausen, asynchrone Kommunikationsmöglichkeiten und Schulungen für digitale Kompetenzen können helfen, die Kommunikation effektiver zu gestalten. Unternehmen können zudem klare Kommunikationsrichtlinien etablieren, geeignete Tools zentral steuern und eine Kultur der Offenheit und des Feedbacks fördern. Hierbei gilt es, neben den benötigten Informationen auch das Feedback, das Mitarbeiter normalerweise durch direkte Interaktionen erhalten, im virtuellen Raum aussagekräftig zu vermitteln, um den Mitarbeitern Orientierung und Sicherheit zu geben.
Welche Rolle spielen digitale Kommunikationstools bei der Gestaltung effizienter Kommunikationsprozesse in neuen Arbeitswelten?
Digitale Kommunikationstools unterstützen die Zusammenarbeit, fördern den Informationsaustausch und helfen, die geografische Distanz zu überbrücken. Sie fördern die Echtzeit-Kommunikation und den schnellen Informationsaustausch und liefern Transparenz und Zugänglichkeit von Informationen. Sie unterstützen insbesondere bei asynchroner Kommunikation, indem Dokumente, Projektstatus und Informationen zentral abgelegt und für alle Teammitglieder zugänglich gemacht werden. Da Informationen unabhängig von Ort und Zeit ganz nach Bedarf abgerufen und bearbeitet werden können, wird der Druck reduziert, ständig erreichbar zu sein. Das gibt Mitarbeitern auch mehr Flexibilität, ihre Arbeit eigenständig zu planen. Abgesehen davon lassen sich viele digitale Tools miteinander integrieren oder bieten Automatisierungsmöglichkeiten, z. B. durch die Verknüpfung von Systemen mit Apps oder Kommunikationsplattformen. Diese Integration reduziert den administrativen und zeitlichen Aufwand und ermöglicht reibungslose Arbeitsprozesse.